Vor 500 Jahren erlebte die Kirchenlandschaft in der Schweiz ihre Reformation. Schaffhausen feiert dieses Jubiläum mit verschiedenen Veranstaltungen.

von Ramona Pfund

Vor 500 Jahren, im Jahr 1517, schlug der deutsche Reformator Martin Luther seine Thesen an eine Kirchentür und startete damit die Reformation der christlichen Kirche. In Schaffhausen wurde die Reformation trotz vorangehender Unruhen zwar erst 1529 eingeführt, das Jubiläum soll aber europaweit und auch national einheitlich zelebriert werden.


Kirchen feiern gemeinsam
Letzte Woche stellte sich das breitgefächerte Patronatskomitee vor, dem nicht nur die evangelisch-reformierte Kirche, sondern neben Verantwortlichen aus Politik und Kultur auch die römisch-katholische sowie die christkatholische Landeskirche angehören. Stellvertretend für Letztere sagte Präsident Ernst Schuler, dass man die reformierte Kirche für die stetige Suche nach dem Dialog untereinander respektiere. Auch der katholische Pfarrer Urs Elsener hielt die heutigen guten ökumenischen Beziehungen hoch und betonte, dass alle Landeskirchen das gleiche Ziel verfolgen, sah das Reformationsjubiläum aufgrund der zahlreichen Opfer vor 500 Jahren aber eher als Gedenkjahr.Stadtrat Raphaël Rohner wies auf die Auszeichnung Schaffhausens mit dem Label «Reformationsstadt Europas» hin. Diese Vergabe war möglich, da die Schaffhauser Sebastian Hofmeister und später Johann Conrad Ulmer als Reformatoren die kirchliche Geschichte der Stadt und ihrer Umgebung nachhaltig geprägt haben. Die Stadtbibliothek wird aus diesem Anlass die Briefe Ulmers – die sogenannten Ulmeriana – digitalisieren. Der Geschichte der beiden Männer kommt die Ausstellung im Museum zu Allerheiligen, aber auch eine neu entwickelte Stadtführung von Schaffhauserland Tourismus näher. Viele weitere Anlässe sind im Laufe des angebrochenen Jahres geplant – der «Bock» wird wieder berichten.

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Das Patronatskomitee des Reformationsjubiläums (v. l.): Ernst Schuler (Christ­katholische Kirche), Jörg Steiner (Schaffhauserland Tourismus), Oliver Thiele (Bibliotheken), Raphaël Rohner (Stadtrat), Urs Elsener (Katholische Kirche), Katharina Epprecht (Museum), Christian Amsler (Regierungsrat), Matthias Eichrodt (Reformierte Kirche) und Roland Hofer (Historischer Verein). Bild: Bockonline