Drei junge Städter übernehmen die Schaffhauser Rhybadi :Badevergnügen angereichert mit Kulinarischem und ­Kultur: Mit Lia Cukas, Stefano Domeniconi und Luca Padovan weht ab Mai frischer Wind in der Rhybadi.

von Ramona Pfund

Auf der Suche nach innovativen Konzepten für die Schaffhauser Rhybadi veranstaltete die Stadt im letzten Herbst einen Wettbewerb. Bis am 9. Dezember gingen acht Bewerbungen ein – die drei besten Ideen durften sich dem Stadtrat präsentieren. «Nach dieser Vorstellung war uns sofort klar, welches das überzeugendste Konzept ist», sagte Bildungsreferent Raphaël Rohner am letzten Donnerstag beim Unterzeichnen des Pachtvertrags.

An Bewährtem festhalten
Die Wahl fiel auf Lia Cukas, Stefano Domeniconi und Luca Padovan. Die drei Schaffhauser – zwischen 26 und 29 Jahre alt –sind selbst schon seit ihrer Kindheit Gäste der Rhybadi und wissen somit, worauf sie sich einlassen. «Wir sind voller Feuer und Tatendrang, wir wollen der Region etwas zurückgeben», so Stefano Domeniconi, der zusammen mit seinen Mitstreitern keine Sekunde zögerte, als die Ausschreibung der Pacht publiziert wurde. «Wir haben Tag und Nacht an unserer Idee gearbeitet, um ein ideales Konzept für die Rhybadi präsentieren zu können», sagte Luca Padovan.Den Stadtrat hat vor allem ihr Engagement im Vorfeld beeindruckt. Das Konzept beinhaltet umfangreiche Abklärungen in den Bereichen Badebetrieb, Gastronomie und Kultur. «Sie haben sogar Gespräche mit Stammgästen geführt und deren Bedürfnisse genau eruiert», erzählte Raphaël Rohner fasziniert. Dass die neuen Pächter den Badebetrieb in den Mittelpunkt stellen und diesen mit punktuellen kulturellen Anlässen bereichern statt beeinträchtigen wollen, war bei der Entscheidung ein gros­ser Pluspunkt. «Diese jungen Leute kennen die Qualitäten der Rhybadi. Es ist kein abstraktes Konzept, sondern eine Herzensangelegenheit», so der Bildungsreferent.

Kulinarisches aus der Fassküche
Unter dem Motto «Typisch Schaffhusä» will das Kernteam nun also an Bewährtem festhalten, aber dennoch Innovation einziehen lassen. Lia Cukas, die diverse Erfahrungen im Bistro- und Catering-Bereich mitbringt, wird für die Gastronomie im Kastenbad zuständig sein. Dabei arbeitet sie eng mit der Fassbeiz zusammen, die als strategischer und beratender Partner täglich ein frisches Mittagsmenü und diverse Snacks liefern wird. Die Position des Bademeisters übernimmt der bisherige Weintechnologe Stefano Domeniconi. Dem Kernteam ist die Sicherheit wichtig, weshalb alle drei eine Bademeisterprüfung ablegen werden. Im kulturellen Bereich ist Luca Padovan zuständig, der als technischer Leiter der Kammgarn viel Erfahrung mitbringt. Helfende Hände finden die neuen Pächter in Form von Stundenlöhnern im Bekanntenkreis. Zudem wollen sie mit mitschaffe.ch, der Personalfirma für Menschen mit Behinderung, zusammenarbeiten. «Wir laden die Stadtbevölkerung dazu ein, ab dem 20. Mai die Rhybadi weiterhin zu nutzen oder neu zu entdecken», so Raphaël Rohner.
 
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Während Bildungsreferent Raphaël Rohner (2. v. l.) Luca Padovan (l.) viel Erfolg wünscht, unterschreiben Stefano Domeniconi (2. v. r.) und Finanzreferent Daniel Preisig den Pachtvertrag. Bild: rap