Gestern eröffnete die erste grosse Etrusker-Ausstellung der Schweiz im Museum Allerheiligen.

Mit Aulos-Klängen im Schaffhauser Münster setzte gestern das ­Museum zu Allerheiligen auf die richtigen Töne zur Eröffnung der Ausstellung «Etrusker – antike Hochkultur im Schatten Roms».Die feinen Klänge des antiken Blasinstruments versetzten die über 300 Vernissagebesucher in eine längst vergangene, geheimnisvolle Welt. In die Epoche der Etrusker, «die auch heute noch unsere Fantasie anzuregen vermögen», wie Stadtrat Raphaël Rohner zur Begrüssung sagte. Mit den insgesamt 240 Exponaten, die zum grössten Teil aus der 1991 der Stadt vermachten Sammlung Ebnöther stammen, sei es dem Kurator und Ausstellungsmacher Werner Rutishauser sehr schön gelungen, «das Unfassbare erfahrbar zu machen», sagte Corinna Peyer-Bohrer von der Sturzenegger-Stiftung. Die Stiftung habe neben mehreren weiteren privaten Gönnern die Ausstellung grosszügig unterstützt, sagte Museumsdirektorin Katharina Epprecht. Das passe auch ganz gut, denn der römische Edelmann Gaius Clinius Maecenas – der dem Wort «Mäzenatentum» seinen Namen gab – entstammte selbst einer alten ­etruskischen Familie. Allseits betonten die Redner die Bedeutung der Sonderschau in Schaffhausen als erste grosse Etrusker-Ausstellung in der Schweiz seit mehreren Jahrzehnten. Für den Kurator Werner Rutishauser endet mit der Ausstellungseröffnung «eine über drei Jahre währende, fruchtbare Aus­einandersetzung mit der Kultur der Etrusker», wie er sagte. «Kann man sich als Kurator mehr wünschen?» Die noch bis zum 2. Februar dauernde Ausstellung bietet einen Einblick in Kunsthandwerk, religiösen Kult, Sprache, Alltag und vom Orient beeinflusste Luxusgüter der etruskischen Kultur, die zwischen 800 und 100 v. Chr. in Mittelitalien ihre Blüte hatte.