Die Kanti in Schaffhausen dauert vier Jahre und kann frühestens nach der 2. Sek besucht werden. Jetzt soll die Einführung eines Langzeitgymis geprüft werden. Vorbild ist der Kanton Zürich.

Der Schaffhauser Regierungsrat soll die Einführung eines Langzeitgymnasiums prüfen und dem Parlament einen Bericht und Antrag dazu vorlegen. Das verlangen die Kantonsräte Peter Scheck (SVP) und Raphaël Rohner (FDP) in einem Postulat. Letzterer ist gleichzeitig städtischer Schulreferent. Ein Langzeitgymnasium dauert typischerweise sechs Jahre – die zwei ersten Schuljahre hiessen früher Untergymnasium. Die Kantonsschule Schaffhausen bietet heute ausschliesslich den vierjährigen gymnasialen Ausbildungsweg an.

Die Debatte um die Abschaffung des Lateinunterrichts an der Sekundarstufe verlange, dass alternative Bildungswege und -angebote geprüft würden, heisst es im Postulat. Auf den Sekundarstufen I und II sollen begabte Schüler stärker gefördert werden können. Zahlreiche Reaktionen aus der Bevölkerung sowie aus Lehrerschaft und Wirtschaft, aber auch von Kantischülern mit einer Petition an den Erziehungsrat unterstützten dieses Anliegen. Ziel sei die Stärkung und Attraktivierung des Bildungsstandortes.


Kanton Zürich macht’s vor

Dabei solle den Schaffhauser Jugendlichen auch der Bildungsweg eines klassisch humanistisch ausgerichteten Gymnasiums zur Verfügung stehen. Im Standortwettbewerb werde damit ein Akzent gesetzt, zumal gemäss langjähriger Erfahrung im Kanton Zürich Kinder aus dem Ausland zugezogener Kader und Mitarbeitenden neu angesiedelter Firmen bevorzugt den klassischen gymnasialen Bildungsweg für ihre Kinder anstrebten.

Die Postulanten weisen ausdrücklich darauf hin, dass sich das Modell eines Langzeit- oder Langgymnasiums im Kanton Zürich seit Jahrzehnten bewährt hat und aus dem Zürcher Bildungsangebot nicht wegzudenken sei. Das Postulat muss jetzt zuerst im Kantonsrat eine Mehrheit finden. (lbb)