Hundert Jahre nach dem tödlichen Unglück auf dem Rhein bei Schaffhausen würdigten die Pontoniere Schaffhausen mit Politik- und Militärvertretern am Donnerstagabend die drei gefallenen Kameraden.

Zwei Vertreter der Schaffhauser Politik waren bei der offiziellen Gedenkfeier zu Ehren der drei 1920 tödlich im Rhein verunfallten Schaffhauser Pontoniere zugegen: Regierungsrätin Cornelia Stamm Hurter sprach beim Pontonier-Depot beim Salzstadel von einem «schicksalhaften Ereignis»: «Auch heute noch sollten wir uns vor Augen führen, dass bei Risi- ken ein verantwortungsvoller Umgang wichtig ist und die Grenze zwischen Mut und Übermut keine grosse ist.» Stadtrat Raphaël Rohner setzte Hurters Gedanken im Anschluss fort: «Ganz sicher war es eine Handlung wider besseren Wissens, wie wir Juristen sagen.» Zu oft scheitere der Versuch an der Versuchung, so Rohner weiter.

Kranzniederlegung am Rhein

Extra für die Feier angereist waren nebst Mitgliedern des Zentralvorstands des Schweizer Pontoniersportverbands auch der Chef Schifffahrt der Armee, Hauptadjutant Marco Pezzotti, und Brigadier Stefan Christen, Leiter Lehrverband Genie/Rettung/ABC. Für den Mittelteil der Veranstaltung marschierten die rund 80 Besucher und Besucherinnen über die Rheinbrücke und etwa 150 Meter auf der Feuerthaler Seite weiter rheinabwärts. Gehalten wurde etwas oberhalb der Unglücksstelle von 1920, bei der neun Pontoniere mit ihrem nach dem Sturz von der Staumauer des Moserdamms quergestellten Dreiteiler mitten in die damals gefährlichste Stelle mit den «Lächen», den Stromschnellen, gezogen wurden, sich das Boot in den Felsen verkeilte und danach der Länge nach aufgestellt wurde. Drei Männer starben innert weniger Sekunden durch Ertrinken.

Die offizielle Kranzniederlegung fand mit Musikbegleitung und einer Schweigeminute statt. Zuvor führte Walter Vogelsanger von den Städtischen Werken den Anwesenden in einem kurzen geschichtlichen Exkurs die Situation am Rhein bei Schaffhausen vor 1920 vor Augen, wobei er den Bau des Moserdamms und des Kraftwerks streifte.

Stadtarchivar Peter Scheck war es dann nach der Rückkehr an den Salzstadel vergönnt, die Schlussworte zu sprechen und auf die bis Sonntag dauernde Ausstellung im Pontonier-Depot hinzuweisen, bei der auch ein Dreiteiler des Militärhistorischen Museums Burgdorf auf Platz zu bestaunen ist. (ajo)