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Schaffhauser Nachrichten: Erster Ökumenische Medienpreis der Schaffhauser Landeskirche: Das sind die Gewinner

12 Apr. 2024

Am Mittwochabend wurde zum ersten Mal der Ökumenische Medienpreis der Schaffhauser Landeskirchen an drei Personen...

Das Highlight ist der Umzug in die Kammgarn

Ein Ausbau der digitalen Medien, die Bibliothek als Begegnungsort und Leseförderung für die Kleinsten: Die Bibliotheken Schaffhausen haben am Mittwoch ihre Strategie für die nächsten fünf Jahre vorgestellt.

von Isabel Heusser

In den Bibliotheken Schaffhausen ist wieder etwas Normalität eingekehrt: Seit Anfang Monat sind Lesesaal, Arbeits- und Internetplätze wieder zugänglich. Weil Veranstaltungen aber weiterhin nicht erlaubt sind, sind die Bibliotheken auf Zoom ausgewichen, wo etwa die Mittwochsgeschichten für Kinder stattfinden oder den Teilnehmern die Nutzung von E-Books aufgezeigt wurden. Diese Zoom-Sitzungen hätten sich grosser Beliebtheit erfreut, sagte Jasmine Aeby, Teamleiterin Vermittlung, an einer Medienkonferenz der Bibliotheken Schaffhausen im Lesesaal. Vermutlich werde man Zoom auch dann noch nutzen, wenn sich die Corona-Situation wieder beruhigt habe.

Die Angebote der Bibliotheken weiter zu digitalisieren, ist einer der Schwerpunkte der Bibliotheksstrategie 2021 bis 2025, die am Mittwoch vorgestellt wurde. Denn die Nutzung der digitalen Medien hat in den letzten Jahren stark zugenommen: Waren es im Jahr 2012 noch 6000 Ausleihen, wurden letztes Jahr bereits 134'000 Ausleihen verzeichnet. Downloads, Streams und E-Books würden mittlerweile über 30 Prozent der Ausleihen ausmachen, sagte Oliver Thiele, Bereichsleiter Bibliotheken. Das Angebot sei heute schon gross und werde weiter ausgebaut.

Trotz steigender Nutzung seien die Personalkosten, die den grössten Posten im Bibliotheksbudget ausmachen, gleich geblieben, so Thiele. «Wir leisten sehr viel, und dies nicht zulasten der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler.»

Bibliotheken als kulturelles Zentrum

Auch die Zahl der «traditionellen» Ausleihen im Printbereich ist gewachsen: von 143'000 im Jahr 2012 auf 210'000 im letzten Jahr. Der Nachfrage hinkt die Infrastruktur in der Freihandbibliothek hinterher: Die Kapazitäten der Agnesenschütte sind ausgeschöpft. Es gebe nicht genug Platz, um zu verweilen, sich zurückzuziehen oder kreativ zu sein, sagte Thiele. Ein Highlight werde darum der Umzug in den Kammgarn-Westflügel sein. Wenn alles gut läuft, soll der Umzug bis im Jahr 2025 erfolgen. Dort könne man die Anforderungen an eine moderne Bibliothek endlich erfüllen.

«Der Mensch hat immer noch das Bedürfnis, Bücher in der Hand zu halten.»

Raphaël Rohner, Bildungsreferent

Dem pflichtete Bildungsreferent Raphaël Rohner bei. Die Relevanz von Bibliotheken sei in den letzten Jahren gestiegen, sagte er. «Der Mensch hat immer noch das Bedürfnis, Bücher in der Hand zu halten.» Gleichzeitig könnten Bibliotheken das gesamte Angebot an digitalen Medien zur Verfügung stellen. Bibliotheken würden auch weiterhin ein wichtiger Treffpunkt bleiben, um zu lernen und sich auszutauschen, sagte Rohner. «Sie haben sich zu einem kulturellen Zentrum gewandelt. Hier soll öffentliches Leben stattfinden.» Dies ist ein weiterer Schwerpunkt der Strategie.

Bibliotheken gehörten zum Bildungsstandort und böten neben ihrem grossen Bestand auch Projekte zur Leseförderung und zur Informationskompetenz, sagte Rohner. Das sei elementar. «Denn Texte flüssig lesen zu können und zu verstehen, beherrschen viele Leute nicht mehr so gut in einer Zeit, in der alles mit Icons und Bildern vermittelt wird.»

Im Bereich Frühförderung seien die Bibliotheken bereits gut aufgestellt, sagte Jasmine Aeby. Ziel sei es, den Kindern, auch älteren, Spass am Lesen zu vermitteln. Das «Büchercasting» beispielsweise lehne sich etwa an das TV-Format «Deutschland sucht den Superstar» an – gesucht wird aber nicht die beste Sängerin oder der beste Sänger, sondern eine Jury aus Schülern wählt das beste Buch. «Der Vorteil von solchen spielerischen Projekten: Man merkt nicht, dass man dabei lernt», sagt Aeby. «Und wir als Bibliothek werden mit Freude in Verbindung gebracht.» In die gleiche Richtung geht die App Actionbound für KV- und Berufsmittelschulklassen, mit der Schüler die Bibliothek spielerisch entdecken und Punkte sammeln können.

Online ins Mittelalter

Im Bereich E-Medien haben sich die Bibliotheken anderen Verbünden oder Plattformen angeschlossen. In der Digitalen Bibliothek Ostschweiz (Dibiost) sind über 180 Bibliotheken vertreten. Mit einem Login der Bibliotheken Schaffhausen hat man Zugriff auf über 42'000 E-Books, E-Videos, Audioformate sowie Zeitungen und Zeitschriften. Und das Streamingportal Filmfriends bietet Dokumentationen, Spielfilme und Serien abseits des Mainstreams. Aktuell wird geprüft, ob weitere Plattformen dazukommen sollen.

Die Digitalisierung des Angebots betrifft auch die Sichtbarmachung von mittelalterlichen Handschriften oder seltenen Drucken. Auf der Plattform e-codices für mittelalterliche Handschriften etwa ist Schaffhausen mit 52 digitalisierten Handschriften vertreten; das Angebot wird weiter ausgebaut, erklärte Claudio Bentz, Teamleiter Digitale Bibliothek. Wichtig sei auch die digitale Langzeitarchivierung – also der Erhalt von digitalen Dateien wie E-Books oder Musikstücke. «Indem man sie einfach auf einer Harddisk speichert, sind viele Probleme noch nicht gelöst», sagte Bentz. «Man löst sie, indem man sich etwa überlegt, wie man diese Daten auch in 20 oder 30 Jahren noch abrufen kann. Dafür braucht es ein Konzept.»

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