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Schaffhauser Nachrichten: Erster Ökumenische Medienpreis der Schaffhauser Landeskirche: Das sind die Gewinner

12 Apr. 2024

Am Mittwochabend wurde zum ersten Mal der Ökumenische Medienpreis der Schaffhauser Landeskirchen an drei Personen...

Am Freitag wurde zum ersten Mal seit 19 Jahren wieder eine archäologische Sonderausstellung eröffnet. «Bis auf die Knochen. Was Gräber erzählen» heisst sie. Nach der Vernissage im Münster dislozierte das Publikum hinüber in die Räumlichkeiten des Museums.

von Alfred Wüger

Die Ausstellung «Bis auf die Knochen. Was Gräber erzählen» stellt gleich am Anfang die Frage: «Was bleibt von uns übrig?» Anschaulich gemacht wird dies an einer jungen Zeitgenossin. Der Zerfallsprozess nach dem Ableben wird in drei Stufen gezeigt, und auf dem Weg in die eigentliche Ausstellung kommt man dann an einem Glaskasten vorbei, wo einige unverwesliche Überreste versammelt sind. Unter anderem ein iPhone und ein paar andere, im Grunde nichtssagende Dinge, die nicht verrottet sind. Frage: «Was kann die Archäologie aus dem, was von einem Menschen zurückgelassen wird, schliessen auf seine Lebensumstände? Und was bleibt verborgen?» Klar ist: In der Archäologie gehören Gräber zum Alltag. «Wenn man den Boden aufmacht, wegen eines Bauprojektes zum Beispiel, dann ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass ein Grab zum Vorschein kommt.»

Themeninseln zu den Fachgebieten

Franziska Pfenninger, Kuratorin regionale Archäologie, erläuterte beim Pressetermin vom Mittwoch das Ausstellungskonzept so: «Alle Gräber, die hier gezeigt werden, liegen im Kanton Schaffhausen.» Normalerweise befinden sich die Exponate, die nun zu sehen sind, im Depot. Gegliedert ist die Schau durch acht Themeninseln. Jede von ihnen deckt ein Fachgebiet oder eine archäologische Methode ab. So wird deutlich, mit welchen Arbeitsschritten Fundstätten analysiert werden.

Gleich am Anfang des Rundgangs kommen die Besucherinnen und Besucher zum Grab des «Hünen», das bei den Grabungen im Klostergeviert, wo einst das Barfüsserkloster und die Barfüsserkirche – grösser als der heutige St. Johann – standen, zum Vorschein gekommen war. Das Skelett ist in mehrerer Hinsicht aussergewöhnlich: erstens durch seine Dimensionen und zweitens durch markante Besonderheiten. So ist der rechte Armknochen des Mannes dicker als der linke (ein eindeutiger Rechtshänder, der schwere Arbeit verrichtete), und auch Deformationen und Verletzungen lassen sich am Skelett ablesen.

Bei einer weiteren Themeninsel erklärte die Anthropologin Sabine Landis, was sie an einem Kiefer aus der spätrömischen Zeit, der in der Gegend von Stein am Rhein gefunden worden war, ableiten kann: Leider sei der Schädel zerdrückt, aber der Schädel wurde geröntgt, sodass sich zeigte: Das Individuum hat vier Backenzähne gehabt. «Einer war ein Milchbackenzahn, der nicht ausgefallen war.» Ob es sich beim Schädel um den einen Mädchens oder den eines Jungen handle, sei unklar, so die Anthropologin. «Das Individuum starb im Alter zwischen elf und fünfzehn Jahren.»

Katharina Schäppi, die Kantonsarchäologin, schilderte anhand einer Urne, wie sie auf einer Baustelle bei Beringen bei einer Begehung quasi über ein aus dem Boden ragendes Gefäss gestolpert sei. Es stellte sich als Urne heraus. In einer Notgrabung konnten insgesamt sechs Urnen geborgen werden. Sie wurden zu diesem Zweck mit Verbandstoff umwickelt und eingegipst. Und im Kantonsspital mit dem Tomografen durchleuchtet.

Im Laufe der Ausstellung wird ein Archäologe eine der geborgenen Urnen live ausgraben. Man kann dem Spezialisten dabei über die Schulter schauen. Und für Kinder und Jugendliche ist «Bis auf die Knochen. Was Gräber erzählen» ebenfalls interessant. Es gibt eine Spielspur mit einigen zum Teil recht kniffligen Aufgaben.

Eine solche gibt es auch für die Erwachsenen: Weisse Buchstaben auf Hellblau oder Gelb für die Beschriftung der Funde ist zumindest suboptimal.

Vernissage coronabedingt im Münster

Rund 50 Personen fanden sich gestern um 18.30 Uhr zur aufgrund der andauernden Corona-Epidemie aussergewöhnlichen Vernissage im Münster ein. Museumsdirektorin Katharina Epprecht begrüsste das Publikum, dankte den Machern und Macherinnen der Ausstellung, und der städtische Bildungsreferent Raphaël Rohner zitierte in seinem Grusswort Heinrich Heines Verse «Der Tod, das ist die kühle Nacht / Das Leben ist der schwüle Tag / Es dunkelt schon, mich schläfert / Der Tag hat mich müd gemacht», ehe er darauf hinwies, dass die letzte archäologische Ausstellung im Museum zu Allerheiligen vor 19 Jahren stattgefunden hat. «Der Tod prägt jede Gesellschaft», so Rohner.

Regierungsrat Martin Kessler, als Baudirektor auch Herr über Denkmalpflege und Kantonsarchäologie, drückte seine Freude über die Vernissage aus. Danach war es Kantonsarchäologin Katharina Schäppi und der Kuratorin Franziska Pfenninger vorbehalten, die Gästeschar ins Museum zur Besichtigung der Exponate aus dem Schaffhauser Boden einzuladen.

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