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Schaffhauser Nachrichten: Erster Ökumenische Medienpreis der Schaffhauser Landeskirche: Das sind die Gewinner

12 Apr. 2024

Am Mittwochabend wurde zum ersten Mal der Ökumenische Medienpreis der Schaffhauser Landeskirchen an drei Personen...

Als zerstörerisch bezeichnete der Ex-Präsident der Sturzenegger-Stiftung die Erneuerungsideen zum Museum zu Allerheiligen. Die heutige Präsidentin und der städtische Kulturreferent nehmen die Ideen in Schutz. Sagen aber auch: In Stein gemeisselt sei noch nichts.

von Elena Stojkova

Massive Kritik ernteten die Erneuerungsideen fürs Museum zu Allerheiligen vor einigen Tagen von unerwarteter Seite: Hans Konrad Peyer, Ex-Präsident der Sturzenegger-Stiftung, befürchtet die Zerstörung des Museums, wie er gegenüber den SN sagte (Ausgabe vom Mittwoch). Nun wehren sich Stadtrat Raphaël Rohner und Hortensia von Roda, Präsidentin der Sturzenegger-Stiftung, gegen die Kritik. «Ich verstehe nicht, warum es heisst, wir zerstören das Museum, obwohl noch nichts beschlossen ist», sagt von Roda.

Erst im Juli hatten die Stadt Schaffhausen und die Sturzenegger-Stiftung die Machbarkeitsstudie «Museum zu Allerheiligen 25+» vorgestellt. 15 Millionen Franken sind dafür vorgesehen, rund zwei Drittel will die Stiftung finanzieren. Heftig kritisiert Peyer die Ideen für die Neugestaltung des Eingangsbereichs, die «diffuse Gastfreundschaft», aufgrund derer der ganze Betrieb umgekrempelt und zu viele Kunstschätze geopfert werden müssten. Wichtige Abteilungen wie die Historische und die Kunstabteilung würden zugunsten der Naturkundeabteilung geschwächt. Auch das Vorgehen kritisiert er. Eine saubere Analyse für geplante Änderungen im Museum sei nicht gemacht worden, Anspruchsgruppen seien zu wenig in die Planung miteinbezogen worden. Grössenwahnsinnig sei das Projekt.

«Wir werden vor allem auch die negativen Rückmeldungen ernst nehmen.»

Raphaël Rohner, Bildungs- und Kulturreferent

Im Erdgeschoss soll unter anderem mehr Platz für Café, Bar, Shop und Billettkassen geschaffen werden. Die Archäologieabteilung, die sich heute dort befindet, soll deswegen umziehen – dass, wie Peyer sagte, ein Vertrag mit dem Kanton bestehe, der eine wesentliche Änderung an dieser Ausstellung ausschliesst, stimme so nicht, schreibt Projektleiter Peter Kohler in einer Stellungnahme. Unzutreffend seien auch diverse andere Aussagen. Eine Bedarfsanalyse sei erstellt, bereits 2018 eine Stärken-Schwächen-Analyse durchgeführt worden. Museumsmitarbeitende hätten immer wieder die Möglichkeit gehabt, sich in Workshops oder Dialogrunden zu den Ideen zu äussern. Wie von Roda sagt, sei sie bei all diesem Workshops dabei gewesen. «Es gab Auseinandersetzungen. Konstruktive.» Nicht immer seien alle mit jeder Idee glücklich gewesen. «Aber total unglücklich habe ich auch niemanden gesehen.» In jedem Veränderungsprozess gebe es solche, die nicht ganz zufrieden seien, fügt Rohner hinzu. «Das ist ganz normal.»

Bauliche Veränderungen nötig

Was in der Machbarkeitsstudie stehe, sei nicht zerstörerisch, sondern, wie der Name sagt, machbar, so von Roda. «Es handelt sich nicht um ein fertiges Projekt», sagt Rohner. «Es ist noch nichts in Stein gemeisselt.» Zurzeit läuft eine breite Vernehmlassung. Mit Interesse warte man auf die Stellungnahme des Kantons, der Parteien, der museumsnahen Vereine und Stiftungen. Auch Peyers Befürchtungen nehme man entgegen. Erst, wenn die Rückmeldungen ausgewertet wurden, geht es in die Vorprojektphase und somit an die detailliertere Ausarbeitung. «Wir werden vor allem auch die negativen Rückmeldungen ernst nehmen. Schliesslich ist unser Ziel ein mehrheitsfähiges Projekt.»

Mit Peyer sei die Zusammenarbeit immer gut gewesen, sagen der Stadtrat und die Präsidentin der Stiftung. Dass er sich auf diese Weise zu der Machbarkeitsstudie äussert, sei zwar schade, sagt von Roda, aber: «Es ist eine Meinung.» Stadt und Stiftung seien sich einig, dass man mit den 15 Millionen Franken ein tolles Projekt auf die Beine stellen könne.

Ausserdem sei beispielsweise die Erneuerung der in die Jahre gekommenen Naturkundeabteilung schon lange nötig, genauso wie diejenige des Dachstocks. Eine zentrale Rolle spiele auch das Ziel, das Museum behindertengerecht machen zu wollen. Heute sind nicht alle Abteilungen rollstuhlgängig. Mit einem Lift könnte dies geändert werden. Viele Möglichkeiten für seinen Standort gibt es nicht, also müsse man einiges ummodeln, sagt von Roda. «Diese baulichen Veränderungen müssen so oder so gemacht werden. Es war sinnvoll, sich im Zuge derer zu überlegen, wie man das Museum architektonisch, betrieblich und inhaltlich zeitgemäss gestalten kann.»

«Garantiert keine Verschwendung»

Eine Entwicklung des Museums mache die Stadt für die nächste, junge Generation attraktiver, spiele für Schaffhausen als Wohn- und Tourismusort eine Rolle, sagt der Bildungs-und Kulturreferent. Ansprechend könne es sein, Ausstellungen konzentrierter darzustellen, den Fokus auf Wesentliches zu legen. «Das kann mehr Leute fürs Thema begeistern.» Und von Roda fügt hinzu: «Viele wollen heutzutage in kurzer Zeit etwas anschauen können.» Man will ein breiteres Publikum ansprechen, auch Personen, die Vorbehalte haben, zu einem Museumsbesuch animieren. «Wenn ein neuer Eingangsbereich dazu führt, dass mehr Leute zumindest einen Fuss ins Museum setzen, ist das garantiert keine Verschwendung.»

Beim Eingang solle man die Möglichkeit haben, sich zu erfrischen und aufzuhalten, ausserdem solle man dort Museumsexponate vorfinden, die einen «gluschtig machen», das Museum zu besuchen, sagt Rohner. Die Ansprüche von Museumsbesucherinnen und -besuchern hätten sich gewandelt. «Ein Museumsbesuch dient nicht mehr nur der Wissensvermittlung, sondern auch der Begegnung», sagt er. «Man muss sich eingeladen fühlen, um ins Museum hineinzugehen.» Es sei nicht so, dass man, wie Peyer kritisiere, viele Exponate ins Depot verbannen möchte. Man möchte besser positionieren, straffen, umdenken, weiterentwickeln. «Wir wollen das Museum nicht zerstören, sondern es besser machen», sagt von Roda.

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