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Schaffhauser Nachrichten: Erster Ökumenische Medienpreis der Schaffhauser Landeskirche: Das sind die Gewinner

12 Apr. 2024

Am Mittwochabend wurde zum ersten Mal der Ökumenische Medienpreis der Schaffhauser Landeskirchen an drei Personen...

Seit Jahrzehnten suchen Schaffhauser Musikvereine auf dem Stadtgebiet nach besseren Proberäumen. Aufgrund von Platzmangel und trotz Support durch die Stadt Schaffhausen muss nun mangels Alternativen im Kanton Zürich geprobt werden – in einer Halle in Feuerthalen.

Alexander Joho 

Bereits vor der Zusammenlegung der Stadtmusik und der Stadtharmonie 2011 habe es in der Stadt Schaffhausen an Übungsräumen für städtische Musikvereine gemangelt, sagt Martin Volkart, Präsident der Stadtmusik Harmonie: «Seit etwa 40 Jahren ist man schon auf der Suche, wurde man immer wieder beim Stadtrat vorstellig.» Die bisherigen 80 Quadratmeter im Gebäude der Schulzahnklinik seien seit eh und je eher knapp bemessen gewesen, mit der Integration der Musikschule und deren Instrumente noch knapper. Mit Beginn der Coronakrise und mit dem ersten Lockdown war überhaupt nicht mehr an geregelte Proben zu denken, später wurden sie durch die erforderlichen Mindestabstände verhindert. Volkart: «Pro Musiker waren 25 Quadratmeter Platz vorgegeben, so hätten noch drei Musiker gemeinsam proben dürfen», statt wie sonst 30 bis 40 miteinander.

40'000 Franken Miete pro Jahr

Wieder wurde der Stadtrat angefragt, «wir wollten irgendwohin, egal wo, auch in eine Turnhalle», so Volkart, möglichst mit einer guten ÖV-Anbindung; doch die Antwort der Stadt war ernüchternd, wie sich Volkart erinnert: «Kein geeigneter Platz vorhanden.» Die gemeinsame Suche vergangenen Herbst kam zum gleichen Ergebnis; gewisse Gebäude, die der Stadt gehören, waren bereits anderweitig vorreserviert. Trotz all der Hilfe durch die Stadt sagt Volkart, es sei eben auch nicht von der Hand zu weisen, dass Musikvereine bei der Schaffhauser Kulturförderung ein Stück weit eine geringere Priorität genössen; so bestand unter anderem bereits ein Musikverein-Nutzungskonzept für die Bachturnhalle. Private Räume mussten zu Testzwecken her, zum Beispiel in der Lederwarenfabrik. «Bereits dachten wir daran, eine Parzelle im Baurecht zu erwerben», erklärt Volkart – doch auch dieses Vorhaben scheiterte, und zwar am fehlenden Bauland.

«Wir wollten irgendwohin, egal wo, auch in eine Turnhalle.»

Martin Volkart, Vize-Präsident Verein «Musikräume Schaffhausen»

In Feuerthalen wurde man fündig, in einer 400 Quadratmeter grossen Industriehalle der Thomas Gasser AG, in einem Gebäude, das aus den 1950er-Jahren stammt. Seit über einem Jahr proben nun drei Schaffhauser Musikvereine – die Stadtmusik Harmonie, die Blauburgunder Musikanten und die Knabenmusik – an drei separaten Abenden auf Zürcher Boden. Ende 2020 wurde entschieden, fix auf die Halle zu setzen mit dem Segen des Schaffhauser Bildungsreferenten Raphaël Rohner und des Kulturbeauftragten Jens Lampater.

Dazu wurde der Verein «Musikräume Schaffhausen» gegründet, dem Volkart als Vizepräsident vorsteht und der als Hauptmieter agiert; die einzelnen Musikvereine sind Untermieter. Pro Jahr hat der neue Dachverein 40'000 Franken für den Mietzins aufzubringen, 12'000 Franken davon trägt die Stadtmusik Harmonie, 10'000 Franken die Stadt Schaffhausen. «Die Frage ist», so Volkart, «ob die Vereine ihren Betrag auf die Dauer selber tragen können, wir haben deshalb einen Antrag auf Aufstockung des Anteils der Stadt Schaffhausen gestellt.» Zudem sei man in Kontakt mit der Windler-Stiftung, dem Kanton Schaffhausen und privaten Sponsoren.

Viel Fronarbeit war vonnöten, um den Raum passend herzurichten; nach dem grösstenteils eigenhändigen Umbau do­miniert das Element Holz. «Wir mussten eigene Musikinstrumenten-Lagerräume erstellen, einen neuen Boden legen, die Wände neu streichen», so Volkart weiter. Auch das Inventar sei noch nicht komplett, der Schallschutz im Innern müsse noch verbessert werden. Insgesamt rechnet Volkart bis zur Fertigstellung mit Investitionen von 170'000 Franken, Stand heute sind es bereits über 100'000 Franken. Zwecks Finanzierung befindet sich der neue Verein auf Sponsorensuche. Parallel dazu hatte man sich beim «Transformationsprojekt», zur Hälfte durch Bund und Kanton getragen, für Kultur-Förderbeiträge beworben, die bis zu 50 Prozent des gesamten Inves­titionsvolumens betragen können. 70'000 Franken wurden hier gesprochen, die Hälfte davon wurde bereits ausbezahlt.

Noch sind Proben-Slots vorhanden, jeweils am Dienstag- und Freitagabend. «Wir möchten in Zukunft auch gerne den Vorabend füllen», sagt Volkart; eventuell über die Musikschule oder Tanzgruppen, «auch Streichorchester sind willkommen.»

 sn 20211119

Zürcher Heimat für Schaffhauser Blasmusiker: die Lagerhalle der Gasser AG in Feuerthalen. Bild: Alexander Joho


Raummangel: Das sagt die Stadt Schaffhausen dazu

Auf die Platzproblematik der städtischen Musikvereine angesprochen, antwortet Bildungsreferent Raphaël Rohner, die bisher genutzten Räume seien nicht ideal; dies sei schon seit Längerem bekannt, «durch die Coronakrise und die notwendigen Abstände für den Probenbetrieb wurde das Problem weiter verschärft». Das Kulturreferat und die Immobilienabteilung der Stadt Schaffhausen hätten auf Anfrage der Vereine und des Blasmusikerverbands gemeinsam mit deren Vertretern diverse Optionen geprüft, sowohl in Bezug auf städtische Liegenschaften wie auch bei Privaten. «Wir haben auch aktiv den Kontakt zu privaten Eigentümern hergestellt und sind nun froh, dass offenbar eine für die Vereine ideale Lösung gefunden werden konnte», so Rohner weiter.

Wie die Stadt Schaffhausen in Zukunft mit einem möglichen Platzmangel von (Musik-)Vereinen umgehen will, das lässt Rohner derzeit noch offen. Jedoch sei die Infrastruktur auf Stadtgebiet generell auf einem guten Niveau, «und dort, wo wir als Stadt einen Einfluss nehmen können, investieren wir derzeit massiv in unsere Infrastruktur», wie etwa beim Stadthausgeviert, im Kammgarn-Areal und bei der Bachturnhalle. Schaffhausen verfüge über eine aktive und vielfältige Kulturszene, das schlage sich nicht nur bei Musikvereinen in einem entsprechenden Bedarf an Räumen für die kulturelle Entfaltung nieder. «Diesen Bedürfnissen konnte und kann in vielen Fällen mit städtischen Liegenschaften begegnet werden», unter anderem im Kammgarn West, mit der Bachturnhalle oder in städtischen Schul- und Sporthallen.

Es gebe aber immer wieder Lösungen im Zusammenspiel mit privaten Eigentümern, etwa im «Cardinal» oder beim Probenzentrum in Feuerthalen. Rohner: «Dort, wo wir als Stadt also nicht direkt als Eigentümerin helfen können, unterstützen wir diese Projekte in Form von Unterstützungsbeiträgen.» (ajo)

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