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Schaffhauser Nachrichten: Erster Ökumenische Medienpreis der Schaffhauser Landeskirche: Das sind die Gewinner

12 Apr. 2024

Am Mittwochabend wurde zum ersten Mal der Ökumenische Medienpreis der Schaffhauser Landeskirchen an drei Personen...

Vor 1500 Jahren kam in Irland der ­heilige Columban von Iona zur Welt. Sein Leben wird in der Handschrift Generalia 1 der Stadtbibliothek geschildert. Sie stand gestern Abend im Zentrum einer würdigen Geburtstagsfeier.

von Andreas Schiendorfer

Die irische Hochkultur wird nicht selten mit der prächtig illustrierten Handschrift Book of Kells in Verbindung ­gebracht. Entstanden ist das Book of Kells nach heutigem Wissensstand um 800 im Kloster Iona auf der gleichnamigen schottischen Hebrideninsel (gälisch Hy). Dieses Kloster wurde vom 521 geborenen Mönch Columban gegründet, den man oft auch nur Columba oder Colmcille nennt, um ihn von Columban von Luxeuil, dem Weggefährten des Gallus, zu unterscheiden.

«Wir feiern mit diesem 1500. Geburtstag ein seltenes Jubiläum, das sich ­deutlich von der Fülle anderer kultureller Veranstaltungen abhebt», betonte Stadtrat Raphaël Rohner bei seiner ­Begrüssung. Den anwesenden Gästen, etwa den Mitgliedern der Friends of Celtic Spirits oder des Swiss Centre of Irish Studies, brauchte man nicht näher zu erklären, weshalb dieses Jubiläum gerade in Schaffhausen durchgeführt wurde: wegen der Handschrift Generalia 1 der Stadtbibliothek. Diese enthält in lateinischer Schrift die Biografie des Heiligen Columban, die Vita Sancti Columbae. In Schaffhausen kennt man sie vor allem, weil sie die erste Nennung des Nessie, des Monsters von Loch Ness enthält. In Irland hingegen stellt sie eine Art Nationalheiligtum dar, zumindest in jenen breiten Kreisen, die sich für die Kirchengeschichte und das keltische Mönchstum interessieren.

Verfasst wurde die Biografie von Adamnán (ca. 624–704), dem neunten Abt von Iona. Erhalten geblieben ist sie in der Abschrift seines Nachfolgers Dorbéne (gest. 713), dem man angesichts seiner kulturhistorisch bedeutsamen Leistung den guten Schlaf des Gerechten durchaus gönnt. In Zeiten der Provenienzforschung mag interessieren, wie die Handschrift nach Schaffhausen gelangte. Stadtbibliothekar Oliver Thiele fasste die Forschungsergebnisse seines Vorgängers René Specht zusammen: Spätestens Mitte des 9. Jahrhunderts muss die Vita Sancti Columbae ins Kloster St. Gallen gekommen sein und von dort ins Kloster Reichenau. 1621 wurde sie ins bayerische Dillingen ausgeliehen, ehe sich die Spuren verlieren, bis sie der Historiker Johannes von Müller 1772 in einem Brief erwähnt und sein Bruder Johann Georg sie 1786 katalogisiert.

Im Rahmen der stimmungsvollen Feier, hauptsächlich organisiert von der Harfenistin und Kulturvermittlerin Catherine Rhatigan mit Unterstützung der irischen Botschaft, verlangte Sprecher Shane Walsh nicht etwa die Zurückgabe der Handschrift, vielmehr bedankte er sich: In Iona hätte sie die Zerstörungswut der normannischen Eroberer nicht überlebt. Schade nur, dass man die musikalische Darbietung, nicht zuletzt den ­Gesang von Treasa Ní Mhiolláin, nicht noch einmal erleben kann. Oder vielleicht doch? Generalia 1 ist am 22. Juli 2022 250 Jahre in Schaffhausen.

shn 20211220

Stadtbibliothekar Oliver Thiele zeigt den Gästen, darunter Stadtrat Raphaël Rohner, die wertvolle Handschrift. Bild: Jeannette Vogel

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