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Schaffhauser Nachrichten: Erster Ökumenische Medienpreis der Schaffhauser Landeskirche: Das sind die Gewinner

12 Apr. 2024

Am Mittwochabend wurde zum ersten Mal der Ökumenische Medienpreis der Schaffhauser Landeskirchen an drei Personen...

Die Stadt Schaffhausen hat gestern vorgestellt, wie und bis wann sie ein Schulleitungsmodell implementieren will. Die Reform sei ein Gebot der Zeit, argumentieren die Verantwortlichen. Ein Volks-Nein im Jahr 2012 hatte die Entwicklung lange Jahre blockiert.

von Mark Liebenberg

«Das Schulsystem in der Stadt Schaffhausen ist überlastet und nicht zeitgemäss organisiert» – zu diesem Ergebnis kam vor drei Jahren eine Organisationsanalyse, welche das Schulamt in Auftrag gegeben hatte. Der Befund kam nicht überraschend. Als fast letzte grössere Schulgemeinde im ganzen Land arbeitet die Stadt ohne professionelle Schulleitungen. Ein Volks-Nein im Jahr 2010 hatte die Bestrebungen, damals in der Stadt ein Schulleitungsmodell zu installieren, zunichte gemacht. Und dies, nachdem das Volk ein Jahr zuvor auch einem gesamtkantonalen Anlauf für geleitete Schulen den Riegel geschoben hatte.

Und während die meisten übrigen Gemeinden nach und nach aus eigener ­Initiative auf geleitete Schulen umstellten, behalf man sich in der Stadt mit einem ­Vorstehermodell. Darin kommt dem Stadtschulrat, einer vom Volk gewählten Milizbehörde, eine starke Rolle zu: Das siebenköpfige Gremium ist für die einzelnen Schulstandorte zuständig, da die Schulvorsteher fast nur administrative Kompetenzen haben – was immer mehr zu Über­lastungserscheinungen geführt hat. Führungsaufgaben in der Schulverwaltung hatte auch die Bereichsleitung Bildung übernehmen müssen, ein Posten, auf dem es eine Zeit lang niemand sehr lange ausgehalten hat.

Schrumpfkur für den Stadtschulrat

Doch jetzt soll das System umgekrempelt werden. «Die Zeit ist reif», sagte Bildungsreferent Raphaël Rohner am Mittwoch, als er die stadträtliche Vorlage «Einführung geleiteter Schulen und Reorganisation Stadtschulrat» vorstellte. Erhöhte Anforderungen im Klassenzimmer durch integrative Konzepte, eine Pandemie und jetzt der Lehrermangel hätten bewirkt, dass ein Umdenken stattgefunden habe. Zwei Vorstösse im Stadtparlament für eine Reform («Lehrer sollen wieder Schule geben dürfen» aus der FDP und «Neugestaltung des Stadtschulrats aus der SP) bilden die Grundlage für die Reform der Führungsstrukturen in der Volksschule.

Die Eckpunkte: Die 14 Schuleinheiten sollen operativ von Schulleitungen mit genau definierten personellen, pädagogischen, organisatorischen, finanziellen und administrativen Kompetenzen geleitet werden. Im Gegenzug soll der Stadtschulrat eine ausschliesslich politisch-strategische Behörde werden und von acht auf fünf Mitglieder geschrumpft werden.

«Durch diese klare Trennung und die Professionalisierung im Schulbetrieb ist die Voraussetzung geschaffen, dass Lehrpersonen sich auf ihren Kernauftrag, den Unterricht, fokussieren können», sagte Kathrin Menk, Bereichsleiterin Bildung bei der Stadt. Die Schulleiterpensen errechnen sich nach der Anzahl Schüler pro Standort (eine Vollzeitstelle pro 239 Schulkinder), sollen jedoch mindestens 50 Prozent betragen. Das ist grosszügig im Schweizer Vergleich, hier seien es eher gegen 300 Schüler pro Schulleitungsstellen

Gerade der Lehrermangel und die Betreuung von Lehrkräften ohne Diplom zeige, dass Schulen besser fahren, die geleitet sind, so Menk. «Schulleitungen sollen die Lehrpersonen unterstützen und entlasten können.»

Geführt werden die Schulleiterinnen und Schulleiter durch die Bereichsleitung Bildung. Als Voraussetzung für allfällige Stellenbewerber gilt, dass sie ein EDK-anerkanntes Lehrdiplom besitzen müssen und bereit sind, einen Schulleitungskurs zu absolvieren. Im Schulamt ist man sich sicher, dass es sowohl unter den heutigen Schulvorstehern als auch unter der Lehrerschaft interessierte und geeignete Kandidaten für Schulleitungsaufgaben gebe. «Mit einem baldigen Informationsanlass wollen wir sie ansprechen», so Menk.

Systemwechsel auf Anfang 2025

Die Reform kostet natürlich Geld. Allein die Einstufung der neuen Funktionsträger im Lohnband 12 kostet über 2,3 Millionen Franken – was einen jährlich wiederkehrenden Mehraufwand von 1,1 Millionen Franken gegenüber heute ausmacht. Die Stabsleiterin im Bildungsreferat, Katrin Huber, sagte: «Wir wollen attraktive Bedingungen schaffen, auch um konkurrenz­fähig zu bleiben». Hinzu kommen einmalig 650'000 Franken, um den Übergangsprozess zu begleiten – namentlich bei der Übergabe der Zuständigkeiten von Stadtschulrat auf die Schulleiter. Der ehrgeizige Fahrplan das Stadtrates mache manchen noch etwas Bauchweh, sagte Stadtschulratsmitglied Yak Sulzberger (GLP). Doch das Gremium an sich stellt sich, offenbar einstimmig, hinter die Pläne.

Die sehen ein ambitioniertes Tempo vor. Gestern hat der Stadtrat die Vorlage zuhanden des Parlaments verabschiedet. Das Volk soll schon Ende 2023 darüber abstimmen. Bei einem positiven Entscheid sollen ab 2024 an einzelnen Standorten Test­betriebe installiert werden. Ab 2025 sollen dann alle Stadtschaffhauser Schulen von einer Schulleitung geführt werden.

siehe auch Hüt im Gschpröch: Kathrin Menk und Raphaël Rohner >>

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