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Schaffhauser Nachrichten: Erster Ökumenische Medienpreis der Schaffhauser Landeskirche: Das sind die Gewinner

12 Apr. 2024

Am Mittwochabend wurde zum ersten Mal der Ökumenische Medienpreis der Schaffhauser Landeskirchen an drei Personen...

In einem Offenen Brief wenden sich Lehrpersonen an den Kantonsrat und fordern diesen auf, Stellung zum Lehrermangel zu beziehen und Lösungen vorzuschlagen. Der SVP-EDU-Fraktion stösst dies sauer auf.

von Fabienne Jacomet

Der Lehrpersonenmangel hat diesen Sommer die Schulen im Kanton beschäftigt, die Gemeinden suchten dringend nach Lösungen zur Besetzung offener Stellen. Gelungen ist dies durch die temporäre Einstellung von 30 Lehrpersonen ohne Diplom. Danach sei das Thema allerdings «von der Bildfläche verschwunden», schreiben nun 32 Lehrpersonen der Schule Beringen in einem Offenen Brief an den Kantonsrat. Darin fordern sie diesen auf, «endlich aus der Deckung hervorzukommen und konkret Stellung zu beziehen, ob und wie die Attraktivierung des Lehrberufs umgesetzt werden soll». Das Erziehungsdepartement hätte es vorgemacht und konkrete kurz- und mittelfristige Lösungen erarbeitet. Aber: «Diese werden, wie schon so oft, versanden, wenn kein politischer Rückhalt vorhanden ist», schreiben sie. «Wir befinden uns fast in der Mitte der Legislaturperiode. Beziehen Sie Stellung und äussern Sie sich zu diesem schwierigen Umstand. Andernfalls deuten wir Ihr Schweigen als Ihre Meinung.»

«Wir befinden uns fast in der Mitte der Legislaturperiode. Beziehen Sie Stellung und äussern Sie sich zu diesem schwierigen Umstand. Andernfalls deuten wir Ihr Schweigen als Ihre Meinung.»

Offenen Brief an den Kantonsrat

Die SVP-EDU-Fraktion hat nun auf diesen Offenen Brief reagiert: Man habe diesen «eher unfreundlichen Brief» diskutiert und entschieden, dieses Schreiben ebenfalls mit einem Offenen Brief zu beantworten, schreibt Fraktionspräsident Peter Scheck. In diesem Brief stellt er zuerst klar, dass es auch in anderen Bereichen einen Fachkräftemangel gibt. «Ihre Forderungen betreffen aber ausschliesslich den Lehrerberuf. Ist das nicht etwas einseitig?»

Wahrscheinlich gehe es den Lehrpersonen um den Lohn. Ob denn 80'000 Franken Einstiegslohn zu wenig seien für eine dreijährige Ausbildung. «Offensichtlich scheint es immerhin genug zu sein, sodass es sich mehr als 70 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer in der Schweiz leisten können, Teilzeit zu arbeiten.» Wenn alle ihr Pensum um zehn Prozent aufstocken würden, hätte man diesen Lehrermangel nicht, so Scheck. Zudem habe das Parlament einiges getan für die Lehrpersonen; 2019 seien eine Entlastungsstunde für Klassenlehrpersonen der Primarschule eingeführt und die Tagesstruktur verbessert worden.

Lohn «nicht konkurrenzfähig»

Es gehe nicht nur um den Lohn, sondern darum, dass der Kanton nicht die Augen vor dem Problem verschliesse, sagt Mitunterzeichnerin und Primarlehrerin Franziska Brühlmann auf Anfrage. «Aber vergleicht man den Lohn in Schaffhausen mit demjenigen in Zürich, beträgt die Differenz mindestens 1000 bis sogar 2000 Franken pro Monat in der Primarschule.» Dies mache eine Stelle in Schaffhausen weniger attraktiv. «Der Kanton ist nicht konkurrenzfähig.» Ausserdem sei es von der SVP-EDU-Fraktion «sehr peinlich», zu fordern, dass Pensen erhöht werden. Seien es doch just diese Parteien, die sich nur wenig für die Vereinbarung von Familie und Beruf einsetzten. «Natürlich wollen wir hier Lehrpersonen, die aus familiären Gründen kein höheres Pensum nehmen können, ausklammern», erklärt Fraktionspräsident Peter Scheck auf Anfrage. Es gehe um die Personen, die einfach mehr Freizeit wollten. Zur Konkurrenzfähigkeit der Löhne sei anzufügen, dass der Lohn nur in den Kantonen Zürich und Genf bedeutend höher sei als in Schaffhausen. «Ich wüsste nicht, was man am Beruf noch attraktiver gestalten könnte.»

Auch Raphaël Rohner kritisiert Lehrerlohn

Mit der Entlöhnung von Lehrpersonen befasst sich auch Bildungsreferent Raphaël Rohner (FDP) in einer Kleinen Anfrage. Er will vom Regierungsrat wissen, «wie und vor allem wann» dieser konkrete Massnahmen ergreift, um den Kanton für Lehrpersonen bezüglich Entlöhnung attraktiver zu machen. «Nach wie vor liegt das vordringlichste Handlungsfeld bei den Löhnen, die nicht mehr konkurrenzfähig sind», schreibt Rohner. Er hat bereits 2019 gemeinsam mit Katrin Huber (SP) ein Postulat eingereicht, in dem der Regierungsrat dazu aufgefordert wurde, Möglichkeiten für die Sicherstellung «angemessener Löhne» zu prüfen. Das Postulat war angenommen worden. «Mit grosser Besorgnis muss ich feststellen, dass die seinerzeit gemachten Ausführungen und Begründungen zum Handlungsbedarf unverändert ihre Gültigkeit haben und dass sich die Lage weiter zugespitzt hat», schreibt der FDP-Kantonsrat.

Er will deshalb vom Regierungsrat wissen, ob diesbezüglich eine Planung vorliegt. Weiter fragt er, wann der Regierungsrat dem Kantonsrat einen Bericht und Antrag zur Beratung und Beschlussfassung vorlegt. Der Bildungsstandort Schaffhausen sei auf sehr gut ausgebildete, erfahrene und motivierte Lehrpersonen angewiesen, so Rohner.

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