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Schaffhauser Nachrichten: Erster Ökumenische Medienpreis der Schaffhauser Landeskirche: Das sind die Gewinner

12 Apr. 2024

Am Mittwochabend wurde zum ersten Mal der Ökumenische Medienpreis der Schaffhauser Landeskirchen an drei Personen...

Im Rahmen des 200-Jahr-Jubiläums des Kinder- und Jugendheims Schaffhausen wurden am Samstag die Türen geöffnet und Interessierte erhielten neben reichhaltiger Verpflegung einen Einblick in das Heimleben.

von Dominic Caviezel

«Jedes Kind hat Anspruch auf Geborgenheit, auf ein schönes Zuhause. Das ist nicht immer selbstverständlich», beginnt Bildungsreferent Raphaël Rohner seine Ansprache an der Feier zum 200-Jahr-Jubiläum des Kinder- und Jugendheims Schaffhausen am Kirchhofplatz. Im Innenhof riecht es nach frischen Waffeln und heissem Punsch und im engen, dekorierten Gang des Heims drücken sich die Besuchenden aneinander vorbei, während die hier lebenden Kinder und Jugendlichen ihre Zimmer zeigen.

«Jedes Kind hat Anspruch auf Geborgenheit, auf ein schönes Zuhause.»

Raphaël Rohner, Bildungsreferent der Stadt Schaffhausen

«Die Leute sollen sehen, dass es hier schön ist», erklärt Heimleiterin Rosmarie Schweri . Veraltete Bilder von Kinder­heimen und den hier lebenden Kindern sollen aktualisiert werden. Diverse Aktivitäten locken Interessierte an. Sina Strasser freut sich besonders auf die Hüpfburg im hinteren Garten. Zuerst geniessen sie und ihre Familie allerdings einen Becher Kürbissuppe, zubereitet nach Geheimrezept von Manuela Weissenberger und Franziska Schnetzler . Gegenüber der Hüpfburg ziehen Heim-Mitarbeiterinnen Livia Zuber und Stefanie Miklo Kerzen aus Bienenwachs, daneben wuseln Kinder durch ein Feld von aufgestellten Pylonen und versuchen, farbig aufleuchtende Knöpfe schnell zu drücken. Nach dem ersten Trubel sitzen die Bewohnenden und Gäste gemütlich zusammen am grossen Esstisch und verzieren Lebkuchensterne.

Ein wichtiger Ort mit schwieriger Geschichte

Heute befindet sich das Kinder- und Jugendheim auf dem Areal des Alterszentrums Kirchhofplatz, am Ort der mittelalterlichen Klosteranlage Sankt Agnesen. Nach der Reformation wurde das Kloster aufgehoben und die Gebäude dienten als Auffangstelle für die Bedürftigen, aber auch als Verwahrungs- und Bestrafungsort für die Unliebsamen. In den Gebäuden fanden Spital und Waisenhaus, Armenhaus, Irrenhaus und Zuchthaus der Stadt ­zusammen.

Anfangs schlimme Zustände

Um ein kindergerechteres Umfeld zu schaffen, wurde 1822 das Kinder- und Jugendheim an der Rosengasse gegründet. 36 Kinder zogen unter die Obhut eines Waisenvaters. Die Zustände im Haus blieben wohl weiterhin hart. Im Buch «Versorgt. 59 Opfer für­­sorgerischer Zwangsmassnahmen im Kanton Schaffhausen» arbeitet Marlon Rusch u.a. die Erlebnisse von 19 Personen auf, die als Kinder zeitweise im Heim einquartiert wurden. Ausnutzung, Erniedrigung und exzessive körperliche Gewalt werden beschrieben. Die Zustände verbesserten sich gemäss Rusch erst 1972 mit der Ablösung des damaligen Waisenvaters.

«Ich finde die Recherchen bemerkenswert und bin einfach nur froh, dass wir heute in einer anderen Zeit mit komplett anderen pädagogischen Grundsätzen leben.» Heute gehe es um soziales Miteinander, Sozialisation und Unterstützung in der Integration. «Wir wollen den Kindern ein positives Selbstbild vermitteln», erklärt Alexander Klett, Abteilungsleiter der Kinder- und Jugendbetreuung der Stadt Schaffhausen.

Familienähnliche Zustände

Einen Waisenvater gibt es schon lange nicht mehr, heute wird das Heim professionell von zehn Mitarbeitenden mit pädagogischer Ausbildung geführt. Der Anspruch ist, familienähnliche Zustände in einem geborgenen und sicheren Zuhause zu ermöglichen. Die Kinder haben fixe Ansprechpersonen, müssen Ämtli erledigen und es gibt Hausaufgabenzeiten. Auch ihre Freizeit sollen sie so normal als möglich gestalten können. Dazu gehören Vereinstätigkeiten, Ferienlager, Ausflüge. Zudem sollen sie Freunde treffen und sie auch zu sich nach Hause bringen können.

2003 zog das Heim von der Rosengasse wieder an den Kirchhofplatz. Es bietet sieben reguläre Plätze und ein Notfallplatz für Akutsituationen. Einige Kinder und Jugendliche leben ganzzeitig und meist auf Weisung der KESB im Heim, weil das Leben in der eigenen Familie derzeit nicht möglich ist. Daneben bietet das Heim seit 2019 teilzeitig besetzte Plätze zur Entlastung von Eltern, die beispielsweise während Schichtarbeitszeiten keinen anderen Betreuungsort für ihre Kinder finden.

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