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Schaffhauser Nachrichten: Erster Ökumenische Medienpreis der Schaffhauser Landeskirche: Das sind die Gewinner

12 Apr. 2024

Am Mittwochabend wurde zum ersten Mal der Ökumenische Medienpreis der Schaffhauser Landeskirchen an drei Personen...

Die Kritik aus der Politik, den Lateinunterricht an der Volksschule abzuschaffen, steht nicht länger allein da. Auch Kantonsschüler drücken nun öffentlich ihre Unzufriedenheit aus.

von Dario Muffler

Latein ist altbacken. Darum stören sich doch vornehmlich nur Männer und Frauen im fortgeschrittenen Alter daran, dass der Schaffhauser Erziehungsrat die Sprache von der Volksschule verbannen will. Das Gremium hat im April entschieden, dass ab dem Schuljahr 2019/2020 kein Freifach ­Latein mehr an den Sekundarschulen im Kanton Schaffhausen angeboten wird. Nachdem sich vor allem seitens des städtischen Bildungsreferenten und FDP-Kantonsrats Raphaël Rohner Widerstand geregt hat, bekommt er nun Unterstützung von Sympathisanten. 14 Personen setzen sich mit einem Brief an den Erziehungsrat für eine humanistische Bildung ein. Die beiden Verfasser Sandra Koitka Alder und Rudi Alder fordern den Erziehungsrat auf, auf seinen Entscheid zurückzukommen. «Die Gründe des Erziehungsrates überzeugen nicht», sagt Alder. «Mit der Abschaffung schränkt man die Auswahlmöglichkeit der Sekundarschüler ein und nicht umgekehrt, wie das der Erziehungsrat behauptet.» Mit dem Brief an den Erziehungsrat wollten die Unterzeichnenden ein Zeichen setzen, statt nur die Faust im Sack zu machen, so Koitka.

«Die Gründe des Erziehungsrats überzeugen nicht.»

Rudi Alder, Verfasser des Briefs

Nach Rücksprache mit Rohner, der nach seinem ersten politischen Vorstoss sich in einer zweiten Kleinen Anfrage an den Regierungsrat wandte, kam die Gruppe der Lateinverfechter zum Schluss, einen Brief zu schreiben. Aber: Eine rechtliche Wirkung hat der Brief nicht, das wissen auch die Verfasser. «Zumindest ein Gespräch mit dem Erziehungsrat wünschen wir uns», sagt Alder. Dabei könnten die Überlegungen der Lateinbefürworter vorgebracht und damit eine weitere Sichtweise dem Erziehungsrat dargelegt werden. «Im besten Fall kommt das Gremium auf seinen Entscheid zurück», sagt Alder.


165 Unterschriften gesammelt

Sich mit diesem Schreiben in die Debatte eingeschaltet haben sich nun auch Schülerinnen und Schüler der Kantonsschule Schaffhausen. Insgesamt 165 Unterschriften hat Catharina Peyer in nur zwei Wochen gesammelt: Sämtliche Klassen des sprachlich-altsprachlichen Profils haben geschlossen unterschrieben. Die Unterschriftenbögen hat der Erziehungsrat mit dem Brief letzte Woche bekommen. Peyer ist 17-jährig und macht im Sommer ihre Matura. Weshalb engagiert sie sich? Aus der Überzeugung, dass Latein an der Volksschule seine Berechtigung habe, sagt sie. «Latein hat mir beim Lernen von Französisch und Italienisch sehr geholfen.» Und da habe sie sich gesagt, wenn sie sich schon einsetzen könne, dann mache sie das gerne.

Dass gleich ein so grosser Teil der Mitschülerinnen und Mitschüler unterschreiben würde, habe sie nicht erwartet. Aber es habe sie sehr gefreut. «In Gesprächen habe ich bald gemerkt, dass meine Mitschüler den Entscheid des Erziehungsrats nicht nachvollziehen können», sagt sie. Peyer kritisiert, dass man Sekundarschülern verunmöglicht, Latein an der Oberstufe auszuprobieren. «Ich weiss nicht, ob ich selber den Mut gehabt hätte, das sprachlich-altsprachliche Profil zu wählen, wenn ich an der Sek nicht bereits Latein gehabt hätte», sagt sie. In der Sek könne man sich noch dazu entscheiden auszusteigen. «Ein Profilwechseln erst an der Kanti ist schwieriger und sollte auch nicht das Ziel sein.»

Dieses Argument führt auch Koitka an. «Ohne Latein an der Sek entscheidet man sich sozusagen blind dafür, ins Latein viele Stunden zu investieren, obwohl man keine einzige Lektion hatte bis zu diesem Zeitpunkt», sagt sie. Insbesondere stört sich die Lehrerin daran, dass organisatorische Herausforderungen als Argument für die Abschaffung vorgebracht werden. «In unseren Zeiten von Fernstudium und Lernmöglichkeiten am Computer können stundenplanerische Schwierigkeiten kein Argument sein», sagt sie.

Christian Amsler, Präsident des Erziehungsrats, sagt auf Anfrage, dass das petitionsähnliche Schreiben an der heutigen Sitzung des Gremiums formell besprochen werde. Ein Beschluss betreffend Latein an der Volkshochschule wird aber nicht gefasst.

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