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Schaffhauser Nachrichten: «Marsch des Lebens für Israel» in Schaffhausen

30 Apr. 2024

Am Montagabend fand in Schaffhausen der «Marsch des Lebens für Israel» statt. Knapp 100 Menschen versammelten sich auf...

Im Oberstufenschulhaus Gelbhausgarten sind seit August letzten Jahres die ersten Lernlandschaften im Schulbetrieb integriert. Intitanten, Lehrpersonen und Schülerinnen und Schüler zeigten sich an einer Medienorientierung begeistert.

von Björn Leemann und Alexander Vitolić

Für einen Moment stellt sich der Eindruck einer Gruppenübung ein, wenn Schulleiter Christof Stadler die Teilnehmenden der Medienorientierung in der Aula des Gega-Schulhauses einlädt, doch einmal 30 Sekunden in sich zu gehen und zu überlegen: Welche Schule hätte ich mir als Kind gewünscht? Doch ist die Frage nicht allein rhetorisch zu verstehen. Christof Stadler ist es ein Anliegen, die im vergangenen August eingeführten Lernlandschaften der «Real Gega» glaubhaft zu vermitteln. Er ist deren Vorsteher, Mitglied der Projekt- und Steuergruppe und «Kümmerer» zugleich.

Zur offiziellen Einweihung vergangene Woche sind auch Stadtrat Raphaël Rohner, Katrin Menk, Bereichsleiterin Bildung, und Stadtschulrat Yak Sulzberger anwesend. Menk bezeichnet Stadler als Zugpferd des ambitionierten Projekts, betont aber, wie viel Herzblut von allen Beteiligten in das Projekt geflossen sei. Sie erhofft sich davon eine Signalwirkung «für eine richtige Schulentwicklung in anspruchsvollen Zeiten.» Und Yak Sulzberger und Raphaël Rohner erläutern unter anderem, wie das Zusammenspiel zwischen Stadt und Kanton finanziell und vor allen Dingen auch durch fachliche Unterstützung Früchte getragen habe.

 

Stilles Lernen, chilles Lernen

Doch was genau bedeutet Lernlandschaft? In der Theorie, dass man den Fokus auf Individualität und Selbstverantwortung der Schülerinnen und Schüler legt. In der Praxis werden dafür in den sogenannten Lernateliers und Schulinseln geschaffen, an denen Jugendliche während rund eines Drittel der Unterrichtszeit selbstständig und für sich arbeiten können, wenn es im Plenum schwierig wird.

 

Ein bisschen so wie in einer Bibliothek herrscht im Lernatelier Flüsterkultur – eine Aufsichtsperson steht aber für Fragen und Anliegen zur Verfügung. Die einzelnen Lernpulte sind wie modulare Kabäuschen aufgebaut: reduziert, funktional, aber irgendwie doch heimelig. Vielleicht aufgrund der apfelgrünen Einsätze an der Front. Es sind Massanfertigungen der Schreinerei Wipf aus Lohn.

Für den gemeinsamen Austausch, etwa bei Partnerarbeiten oder Unterstützung, stehen vor der Tür des Ateliers Lerninseln parat mit einer Couch oder Bank, Teppich und einem niedrigen Tischchen. Schülerinnen und Schüler, welche sich dahin zurückziehen, können bei der Aufsichtsperson Zeitgutscheine dafür lösen. Sie können aber auch für eine Auszeit genutzt werden, «um den Kopf zu lüften», wie eine der Schülerinnen erklärt, «wenn’s mal nicht so läuft, wie es sollte».

Rund 70 Prozent der Jugendlichen besuchen die Lernlandschaft laut Stadler aus eigener Motivation, rund 30 Prozent werden von den Lehrpersonen geschickt. Der 56-jährige frühere Gymnasiallehrer aber betont: «Die Insel ist keine Strafinsel, sondern ein Lern- und Förderzentrum, das Unterstützung bietet.» Die Schülerinnen und Schüler bewegten sich dort nicht im «luftleeren Raum», sondern arbeiten an ihren Aufgaben weiter.

 

Auspowern, wortwörtlich

Eine körperlich anspruchsvolle Alternative zum Auslüften stellt der Bewegungsraum dar, welcher im strassenseitig ge­legenen früheren Religionszimmer einquartiert ist. Verschiedene Sportgeräte, eine Kabelzugstation, Balance-Boards, aber auch Boxhandschuhe und ein Töggelikasten finden sich darin. Wer sich hier auspowern möchte – im wahrsten Sinnes des Wortes –, löst dafür ebenso Zeitgutscheine.

Besonders ist, dass es den Schülerinnen in der Regel selbst überlassen ist, diese Angebote in Anspruch zu nehmen und ihre Bedürfnisse dafür zu erkennen. Für Mädchen und Jungen in der Pubertät alles andere als eine Selbstverständlichkeit. «Natürlich werden sie an die Angebote herangeführt», erklärt eine Lehrerin. «Letztlich bleibt es ihnen überlassen, herauszufinden, was ihnen etwas bringt und was nicht.»

Dieser Aspekt des Heranführens an die Eigenverantwortung bildet einen Kern des Konzept der Lernlandschaft. Die Schülerinnen und Schülern lernen dabei auch, dass Freiheiten nach Verbindlichkeiten verlangen. Zeitüberschreitungen oder fehlende Abmeldungen bei einer Auszeit werden sanktioniert. Wer den Raum während der «selbstgesteuerten» Unterrichtszeit verlässt, muss sich auf einer Magnettafel abmelden.

Diese Lernerfahrung wird begleitet von der Lernagenda, welche die persönliche Schulentwicklung dokumentieren soll. Denn nicht nur Aufgaben oder Projekte werden darin erfasst, sondern auch persönliche Ziele für die Woche («mehr Aufstrecken» zum Beispiel), welche jeweils in einer Selbsteinschätzung kontrolliert und – bei Nichterfüllung – allenfalls präziser und anders formuliert werden können. In dem Sinne, dass eigene Stärken damit erkannt und gefördert werden sollen.

Ein wenig drängt sich die Frage auf, ob Schule sich hier zu sehr bei der Schülerschaft anbiedert. Stadler verneint. Natürlich gebe es mitunter «Problemkandidaten», die Mehrzahl der Jugendlichen aber nähmen die Schulinsel als wertvolles Unterstützungsangebot wahr. «Es ist der Dreiklang aus traditionellem, möglichst vielseitigem Unterricht, der Lernlandschaft mit eigenem Arbeitsplatz und Coaching – so profitieren alle davon.»

sn 20230412

Stadtrat Raphaël Rohner probiert die TRX-Bänder im Bewegungsraum gleich selber aus.
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